Fitch bestätigt ‚AA-‚Finanzstärkeratings der Provinzial NordWest – Ausblick stabil

Fitch Ratings, London/Frankfurt, 06. März 2015: Fitch Ratings hat das ‘AA-’ Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der Westfälischen Provinzial Versicherung AG (WPV) und der Provinzial NordWest Lebensversicherung AG (PNWL) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil.

SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS

Die Ratings spiegeln Fitchs Sichtweise auf die WPV und PNWL als Kerngesellschaften der Provinzial NordWest Gruppe (PNW) wider, welche die Agentur wiederum als integralen Bestandteil der Sparkassen-Finanzgruppe (SFG, Emittentenausfallrating ‘A+’, Ausblick stabil) ansieht. Die Zugehörigkeit zur SFG wirkt sich zugunsten der Ratings der WPV und PNWL aus.

Auch ohne Berücksichtigung der SFG ist die PNW stark kapitalisiert, folgt guten Reservierungsstandards und verfügte in den vergangenen Jahren über eine fortlaufend  starke versicherungstechnische Ertragslage. Andererseits hat die PNW einen hohen Prämienanteil an Wohngebäudeversicherung in ihren Büchern, welcher zu wesentlichen Risiken aus Unwetterschäden führen kann, die allerdings durch einen angemessenen Rückversicherungsschutz deutlich gemindert werden. Außerdem führt das auf Nordwestdeutschland ausgerichtete Geschäft zu einer begrenzten geographischen Diversifikation sowie einem eingeschränkten Wachstumspotenzial.  

Die PNW besitzt in ihrem Vertriebsgebiet eine starke Marktstellung, die neben dem dichten Netz an eigenen Geschäftstellen vom Vertrieb ihrer Policen über die SFG gestützt wird. Auch der Verkauf von Einmalbeitragsgeschäft profitiert von der Zugehörigkeit zur SFG.

Fitch erwartet, dass die Nettoverzinsung der PNW 2014 bei rund 4% lag (2013: 4,2%) sowie einen weiter rückläufigen Trend für das laufende Geschäftsjahr, getrieben von den anhaltend niedrigen Zinsen. Wir erwarten, dass das Konzernergebnis der PNW 2014 niedriger als im Vorjahr ausfällt, aber über 100 Mio. Euro verbleibt (2013: 130 Mio. Euro). Für das laufende Jahr erwarten wir aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen ein leicht rückläufiges Ergebnis.

 

Die deutsche Schaden-/Unfallversicherungsbranche erlitt 2013 außergewöhnlich hohe, weit über dem langjährigen Mittel liegende Unwetter- und Flutschäden. Dieser Trend hat sich 2014 im Vertriebsgebiet der PNW fortgesetzt. Fitch erwartet, dass sich der Rückversicherungsschutz der PNW auch 2014 als angemessen erwiesen hat und die PNW einen kleinen versicherungstechnischen Ertrag in der Schaden-/Unfall-versicherung erzielt hat (2013: 22 Mio. Euro, vor Schwankungsrückstellung).

Die Netto-Schaden-/Kostenquote der WPV stieg 2014 voraussichtlich auf 97,7% an (2013: 92,2%), und war damit schlechter als die Netto-Schaden-/Kostenquote des Marktes. Fitch geht davon aus, dass die Branche das Jahr 2014 mit einer Netto-Schaden-/Kostenquote von 95% abgeschlossen hat (2013: 99,2%). Fitch erwartet, dass sich die Netto-Schaden-/Kostenquote im laufenden Geschäftsjahr deutlich verbessert, insofern Unwetter- und Flutschäden wieder dem langjährigen Mittel entsprechen.

Einmalbeiträge von 1,2 Mrd. Euro (2013: 0,5 Mrd. Euro) führten dazu, dass die Prämieneinnahmen der PNWL 2014 auf 2,1 Mrd. Euro (2013: 1,5 Mrd. Euro) gestiegen sind. Gemessen am APE (Annual Premium Equivalent, laufender Neubeitrag + 1/10 Einmalbeitrag) verzeichnete die PNWL einen Zuwachs im Neugeschäft von 67,3%.  

Die PNW wies zum Jahresende 2013 eine Bilanzsumme von 22,7 Mrd. Euro aus und erzielte 2013 Prämieneinnahmen von 3,2 Mrd. Euro. Zur PNW gehören ein Lebensversicherer und drei Schaden-/Unfallversicherer. Die WPV und PNWL sind die größten Einheiten.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Weil Fitch PNWL und WPV als integralen Bestandteil der SFG ansieht, wird sich jede Veränderung des Ratings der SFG wahrscheinlich in den Ratings der Versicherer widerspiegeln.

Außerdem könnte eine Herabstufung der Ratings aufgrund einer aus Fitchs Ansicht geringeren Bedeutung der öffentlichen Versicherer in der SFG einerseits oder von WPV oder PNWL in der PNW andererseits angezeigt sein. Eine solche Veränderung wird kurz- bis mittelfristig als unwahrscheinlich angesehen, könnte aber, zum Beispiel, von einer stark rückläufigen Kapitalausstattung bei einem der Versicherer veranlasst werden.

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